Das Prozessgebiet "Requirements Management" beschäftigt sich mit dem Management aller Anforderungen. Dabei sollen auch Inkonsistenzen zwischen Anforderungen, Plänen und Ergebnissen aller Art erkannt werden. Über die gesamte Projektdauer hinweg, besonders aber am Anfang ist es wichtig, dass ein einheitliches Verständnis der Anforderungen bei allen Beteiligten erzielt wird und alle sich verbindlich auf diese Anforderungen festlegen. Im weiteren Verlauf des Projekts müssen Änderungen verwaltet und die bidirektionale Verfolgbarkeit der Anforderungen über alle Ebenen hinweg sichergestellt werden. Dadurch wird es auch möglich, Abweichungen zwischen Plänen, Arbeitsergebnissen und Anforderungen rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Da das V-Modell im Gegensatz zu CMMI® eine strikte Trennung zwischen Auftraggeber- und Auftragnehmerprojekten vornimmt, verteilen sich die Aktivitäten dieses Prozessgebiets auf zwei Projekte. Für die Anforderungen (Lastenheft), die Vertragsbestandteil sind, ist im V-Modell der Auftraggeber zuständig. Der Auftragnehmer leitet daraus die technische Sicht ab, ergänzt diese eventuell durch weitere Anforderungen der eigenen Organisation und dokumentiert diese Anforderungen in der Gesamtsystemspezifikation (Pflichtenheft).
Im V-Modell ist lediglich ein unidirektionales Tracing der Anforderungen implementiert. Somit ist das Prozessgebiet nur zum größten Teil erfüllt.