Kapitel 1 Schon wieder eine neue Sprache?
Wir produzieren heute Informationen in Massen, wie früher Autos.
– John Naisbitt
1.1 Der erste Kontakt
 
Java ist mittlerweile ein Modewort geworden und ist in aller Munde. Doch nicht so sehr, weil Java1
eine schöne Insel, eine reizvolle Wandfarbe oder eine Pinte mit brasilianischen Rhythmen in Paris ist, sondern vielmehr, weil Java eine neue Programmiersprache ist, mit der »modern« programmiert werden kann. Wer heute nicht mindestens von der »Supersprache« Java gehört hat, scheint megaout.2
In Java ist viel hineingeredet worden, es wurde als Lösung für alle Softwareprobleme in den Himmel gehoben und als unbrauchbar verdammt und durch zahlreiche »Verbesserungen« verändert.3
Java ist Philosophie und Innovation gleichzeitig – ein verworrenes Thema. Sun gibt an, dass 1.500.000.000 Geräte die Java-Technologie unterstützen; eine gewaltige Zahl. Etwas aufgegliedert gibt Sun an, dass davon 250 Millionen mobile Endgeräte zählen, 500 Millionen Java SIM und Smart Cards, 100 Millionen Sonstige (wie der Java-Ring) und 640 Millionen Instanzen auf Desktop-PCs. Paradoxerweise zählt Sun in der Anzahl Java-Laufzeitumgebungen auf den Desktops auch die Implementierungen von Microsoft hinzu, die mehr oder weniger unfreiwillig im Intenet-Explorer Java-Applets ausführen können.
Um in der breiten Softwareentwicklung gegen die vielen konkurrierenden Sprachen die bevorzugte Sprache zu sein, muss Java schon einiges zu bieten haben. Im ersten Kapitel sollen daher kurz die wesentlichen Konzepte der »Internetprogrammiersprache« vorgestellt werden.
1 Nicht wieder ein anderes Akronym (Just Another Vague Acronym).
2 Und die, die in Bewerbungen zehn Jahre Java-Erfahrung angeben, dürfen eh sofort nach Hause gehen.
3 Ein Hinweis an C#.
|