Schätzmethodik und Schätzobjekte festlegen

Produkt

Schätzung

Zu Beginn der Schätzung ist eine geeignete Schätzmethode auszuwählen.

Es gibt eine große Anzahl von Schätzmethoden in der Literatur. Welche Methode am besten geeignet ist, hängt vom Schätzzeitpunkt und der Art der Schätzobjekte ab. Einzelheiten über die Methoden können der Literatur entnommen werden. Im Folgenden werden einige gängige Methoden kurz vorgestellt:

Schätzformeln

Der Aufwand eines Schätzobjektes wird mit Hilfe von Formeln berechnet, die auf Erfahrungswerten basieren.

Expertenschätzung

Hier sind sowohl der Umfang als auch der Aufwand der Schätzobjekte durch Experten abzuschätzen. Schätzobjekte ergeben sich bei der Umfangsschätzung aus der Produktstruktur , bei der Aufwandschätzung aus der Projektstruktur des betrachteten Projekts. Bei jeder Expertenschätzung ist zumindest das 4-Augen-Prinzip zu beachten, das heißt, der für das Schätzobjekt Verantwortliche schätzt den Umfang und Aufwand und stimmt ihn mit einem erfahrenen Experten ab.

Prozentsatzmethode

Bei der Prozentsatzmethode ist der Aufwand für einzelne Phasen beziehungsweise Aktivitäten mit Hilfe einer Hochrechnung auf Basis durchschnittlicher oder empfohlener Anteile, so genannter Erfahrungswerte, vom Gesamtaufwand zu bestimmen. Zum Beispiel werden 3% des Gesamtaufwands im Entwicklungsprojekt für das Konfigurationsmanagement benötigt. Die Prozentsatzmethode ist nur für Grobschätzungen geeignet.

Es kann sinnvoll sein, verschiedene Schätzmethoden zu kombinieren. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel ein Mix aus folgenden drei Schätzmethoden:

Unabhängig von der gewählten Methodik sind die Schätzobjekte vor der Schätzung festzulegen und möglichst genau zu charakterisieren. Durch die Bereitstellung von Erfahrungswerten aus vorhergehenden, vergleichbaren Projekten wird die Schätzgenauigkeit deutlich erhöht.

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